Forscher in Hessen haben ein wissenschaftliches Projekt gestartet, um Spuren von Corona-Mutanten im Abwasser zu untersuchen. Damit sollten ihre Verbreitungswege nachverfolgt werden, teilte die Technische Universität (TU) Darmstadt am Donnerstag mit. Bei dem Projekt sollen die Mutanten durch genetische Tests, einer sogenannten Genomanalyse, identifiziert werden.
Forschern war es in der Vergangenheit bereits gelungen, das Coronavirus im Abwasser nachzuweisen. Nun soll das Abwasser als Quelle für genomische Informationen der Mutanten zur Verfolgung des Infektionsgeschehens genutzt werden. Dies gelte insbesondere für die Erforschung der Verbreitungswege der britischen Mutation B.1.1.7., die sich in Deutschland zur vorherrschenden Variante entwickelte.
In dem Forschungsprojekt sollen zunächst Messverfahren und Konzepte entwickelt werden, um über die kommenden Monate und Jahre Mutationen oder Varianten und deren Ausbreitung möglichst großflächig über Abwasseranalytik zu erfassen. Das Projekt erforscht das Potenzial von Abwasser als Informationsquelle über den gezielten Nachweis von Mutationen und Virusvarianten.
Ziel des einjährigen Projekts ist, Probennahme, Probenaufbereitung und die Sequenziermethoden auf Abwasser anzupassen. Damit soll ein „wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Pandemie“ geliefert werden.