Forschungsministerin Karliczek fordert Agentur für Entwicklung neuer Impfstoffe

untersuchung_labor_virus_erreger_prüfung
Symbolbild: Medizinische Assistentin im Labor

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat eine Agentur für die Entwicklung neuer Impfstoffe in Deutschland gefordert. „Jedes Zögern wäre unverzeihlich“, schrieb Karliczek in einem am Freitag veröffentlichten Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Aktuell liege der Fokus auf der Bekämpfung der Pandemie, es sei aber wichtig, schon jetzt die „notwendigen Schlussfolgerungen aus der Pandemie“ zu ziehen. Die Agentur soll demnach Impf- und Wirkstoffe entwickeln, um bei Bedarf schnell in Produktion gehen zu können.

Die Forschungsministerin schlug für den Aufbau der Agentur ein Budget von 50 Millionen Euro im laufenden Jahr vor. Nach der Aufbauphase solle der Agentur ein Jahresbudget von rund einer Milliarde Euro zur Verfügung stehen, forderte Karliczek. Dabei sollten die Forscher unabhängig von politischer Einflussnahme arbeiten. „Der Staat gibt das Ziel vor, aber der beste wissenschaftliche Weg, um dieses Ziel zu erreichen, muss von den für die Agentur tätigen Wissenschaftlern und Pharmaexperten bestimmt werden können“, schrieb Karliczek.

Die Bundesregierung verwies am Freitag zudem auf Schwerpunkte für die Gesundheitsforschung. „Forschung und Wissenschaft sind der wesentliche Schlüssel zur Bewältigung einer Pandemie“, erklärte Karliczek. So solle der Arzneimittel- und Impfstoffentwicklung in Deutschland in Zukunft ein höherer Stellenwert eingeräumt werden. 

Der Bund stelle deshalb Mittel für die Förderung von Infrastruktur wie etwa einer deutschlandweiten Probanden-Datenbank für Impfstoffstudien oder einem Entwicklungsprogramm für neue Behandlungsansätze zur Verfügung. „Unser Ziel ist es, dass Impfstoffe und Medikamente wieder maßgeblich in Deutschland und Europa entwickelt und produziert werden“, erklärte Karliczek.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44245 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt