Extremwetterereignisse haben in den vergangenen drei Jahren wirtschaftliche Schäden in Höhe von etwa 13 Milliarden Euro in deutschen Wäldern und Forstbetrieben verursacht. Wegen Sturm, Dürre und Borkenkäfern seien den Forstwirten Einnahmen in der Größenordnung ihres zehnfachen jährlichen Nettoerlöses verloren gegangen, erklärte der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) am Donnerstag. Diese Einnahmen fehlten nun für die Aufforstung und die Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
Zahlreiche Forstbetriebe stünden wegen der Waldschäden und der angespannten Situation auf dem Holzmarkt „finanziell kurz vor dem Aus“. Die zeitlich befristeten Soforthilfeprogramme von Bund und Ländern in Höhe von 1,5 Milliarden Euro decken laut DFWR „nur einen Bruchteil“ der Schäden ab. Die Forstwirte forderten deshalb ein langfristiges Anschlussprogramm an die Soforthilfen, um die „Jahrhundertaufgabe“ der Waldkrise zu bewältigen. Unter anderem sollte etwa ein Teil der Bundeseinnahmen aus CO2-Abgaben in die Anpassung der Wälder an den Klimawandel fließen.
Bereits der Ende Februar vorgestellte Waldzustandsbericht für das Jahr 2020 hatte die schwierige Lage des deutschen Waldes beleuchtet. Demnach hatten vier von fünf Bäumen lichte Kronen. Die Resultate zählten laut Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebung im Jahr 1984. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte daraufhin vor einem neuen Waldsterben.