Angesichts wachsender Corona-Infektionszahlen und der teilweisen Schließung von Schulen und Kitas fordert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) eine erneute Ausweitung der Kinderkrankentage. „Wir müssen jetzt schnell reagieren, damit wir Eltern eine konkrete Hilfe anbieten können“, erklärte sie am Donnerstag. Die Kinderkrankentage seien eine „schnelle und unbürokratische Hilfe bei der Lösung von Problemen in einer schwierigen Betreuungssituation“.
Für das laufende Jahr war die Zahl der Kinderkrankentage verdoppelt und der Zugang erleichtert worden. Jedem Elternteil stehen 2021 pro Kind 20 solcher Tage zur Verfügung, für Alleinerziehende sind es 40 Tage. Das Kinderkrankengeld – in der Regel 90 Prozent des ausgefallenen Nettolohns – wird auch gezahlt, wenn ein gesundes Kind zu Hause betreut werden muss, weil Kita oder Schule ganz oder teilweise geschlossen sind oder die Behörden vom Besuch der Einrichtungen abraten.
„Wenn die Mutante dazu führt, dass mehr Kinder sich mit dem Virus infizieren oder in Quarantäne müssen, dann bedeutet das auch: Mehr Eltern müssen sich wieder zu Hause um die Kinder kümmern, mehr Kitas werden in den Notbetrieb oder in Teilschließungen gehen und das Betreuungsproblem wird sich erneut verschärfen“, erklärte Giffey. Sie setze sich daher beim Bundesgesundheitsministerium dafür ein, die Kinderkrankentage erneut zu erweitern.
In Berlin beschloss der Senat am Donnerstag, dass ab dem 8. April die Kitas erneut in den Notbetrieb gehen. Auch in anderen Regionen wurden für Kindergärten und Schulen aufgrund hoher Inzidenzen Einschränkungen oder komplette Schließungen veranlasst.