In Großbritannien sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden nach landesweit mehr als 18 Millionen Astrazeneca-Impfungen bisher 30 Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln registriert worden. Das Risiko einer solchen Erkrankung sei damit „sehr gering“, erklärte am Freitag die britische Arzneimittelbehörde (MHRA). „Die Vorteile der Impfung übertreffen weiterhin die Risiken.“
Das einzige effiziente Mittel, um Todesfälle und schwere Erkrankungen zu vermeiden, sei das Impfen, betonte die MHRA. Sie rief alle Briten auf, weiter zum Impfen zu gehen.
Im Gegensatz dazu entschieden nach Deutschland am Freitag auch die Niederlande, Menschen im Alter von unter 60 Jahren vorerst nicht mehr mit dem Vakzin von Astrazeneca zu impfen. Es seien fünf neue Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln gemeldet worden, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge mit. Betroffen seien Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahren, eine von ihnen sei gestorben.
Der Minister betonte zugleich, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handele. Diese solle bis zu einer neuen Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu diesem Thema gelten, die am 7. April erwartet werde. Rund 10.000 für kommende Woche geplante Impfungen von Mitarbeitern des Gesundheitswesens im Alter unter 60 würden nun ausgesetzt.
Die Bundesregierung hatte am Dienstag beschlossen, das Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen. Hintergrund sind Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen.