Günther ärgert sich über Ablauf der Kandidatenkür im CDU-Vorstand

Daniel Günther - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Daniel Günther - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat scharfe Kritik am Ablauf der Kanzlerkandidatenkür der Union geübt. Gegenüber der „Welt“ zeigte er sich am Mittwoch verärgert über Durchstechereien aus der nächtlichen Sitzung des CDU-Vorstands zur Nominierung von Armin Laschet und sprach von „Unprofessionalität“. „Es war sicher nicht unsere professionellste Woche“, sagte Günther. „Das gilt auch für die Vorstandssitzung selbst.“

Der Regierungschef zeigte sich verärgert darüber, dass die eigentlich vertraulichen Vorstandsgespräche hinter verschlossenen Türen quasi in Echtzeit in den Medien vermeldet wurden.

„Wenn man im Live-Ticker mitlesen kann, was in einer solchen Sitzung gesprochen wird, dann ist das ein Maß an Unprofessionalität, das man sich als Regierungspartei nicht leisten darf“, kritisierte Günther. „So etwas ist ein unglaublicher strategischer Nachteil und ein Alleinstellungsmerkmal, das wir unbedingt abstellen müssen.“

Günther forderte mit Blick auf den Machtkampf von CDU-Chef Laschet mit CSU-Chef Markus Söder ein „geregeltes Verfahren für die Nominierung eines Unions-Kanzlerkandidaten“. Zugleich wandte er sich aber gegen Vorschläge für eine Mitgliederbefragung. „Wir haben von der Basis gewählte Gremien – und ich bin sehr dafür, dass diese Gremien ihrer Verantwortung gerecht werden.“

Günther lobte Laschet: Der Kandidat sei „ein Politiker, der begeistern, zusammenführen und erfolgreich Koalitionen bilden kann“, sagte der Regierungschef. „Sein Herz schlägt für Europa. Und das ist wichtig für dieses Amt.“

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