Deutschlands Verbraucher möchten gern Geld ausgeben – können es wegen vielerorts eingeschränkter Einkaufsmöglichkeiten aber nicht so, wie sie möchten. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer steigt im April im zweiten Monat in Folge an, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Zurückzuführen sei dies besonders auf die zunehmende Anschaffungsneigung der Verbraucher. Doch „solange die Corona-Maßnahmen für massive Einschränkungen bei den Konsummöglichkeiten sorgen, werden Verbraucher ihre positive Konsumlaune nicht ausleben können“.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2000 Deutschen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
Die finanziellen Mittel seien durch den lockdownbedingten Konsumverzicht der vergangenen Monate vorhanden, erklärte der HDE am Dienstag. Zu erwarten sei ein kräftiges Wachstum des privaten Konsums, das allerdings erst gegen Ende des zweiten oder zum dritten Quartal einsetzen werde. In welchem Maße davon der Einzelhandel profitieren werde, bleibe abzuwarten.
Wie die Anschaffungsneigung stieg laut Umfrage auch die Erwartung der Verbraucher an die konjunkturelle Entwicklung. Hier setze sich der positive Trend der vergangenen Monate fort, obwohl die aktualisierten Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute ein anderes Bild zeichnen, wie der HDE erklärte. Die eigene Einkommenssituation schätzen die Verbraucher demnach wie im Vormonat ein.