Nach Dutzenden Corona-Fällen auf einem Flug aus Indien hat Hongkong ein sofortiges zweiwöchiges Landeverbot für Maschinen aus Indien und anderen Ländern erlassen. Die Maßnahme gelte auch für Pakistan und die Philippinen, teilten die Behörden des chinesischen Sonderverwaltungsgebiets am Montag mit. Mindestens 49 Menschen, die sich am 4. April an Bord eines Flugzeugs der indischen Airline Vistara befunden hatten, waren demnach positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Wie viele Menschen insgesamt an Bord des Vistara-Flugs waren, teilten die Behörden nicht mit. In der Maschine haben 188 Passagiere Platz.
Indien, Pakistan und die Philippinen wurden von den Hongkonger Behörden als „Hochrisikogebiete“ eingestuft. Begründet wurde dies damit, dass dort bei Coronaviren erstmals die Mutation N501Y nachgewiesen worden sei, wie sie etwa bei der britschen Coronavirus-Variante B.1.1.7 zu finden ist.
Hongkong verfügt über eine der schärfsten Corona-Quarantäne-Regeln der Welt. Nach ihrer Ankunft in der Finanzmetropole müssen sich Reisende zunächst drei Wochen isolieren. Die nun entdeckten 49 Corona-Infektionen traten innerhalb dieses Zeitraums auf. Reisende aus 25 Hochrisikogebieten – darunter Großbritannien, Indien, Südafrika, Pakistan und die USA – müssen bei Flügen nach Hongkong zudem einen negativen Corona-Test nachweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist.
Während Corona-Tests bei Neuankömmlingen in Hongkong immer wieder positiv ausfallen, werden in der dicht besiedelten Millionenstadt in der Regel täglich nur vereinzelte Neuinfektionen registriert. Insgesamt wurden in Hongkong seit Pandemie-Beginn rund 11.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, 209 Infizierte starben.
In Indien steigt die Zahl der Corona-Infektionen derzeit stark an. In vielen Regionen des Landes sind die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Für die Hauptstadt Neu Delhi trat am Montagabend ein einwöchiger Lockdown in Kraft.