Die Hongkonger Polizei hat am Sonntag einen Rekordfund von 700 Kilogramm Kokain gemeldet. Beamte entdeckten das Rauschmittel demnach am Freitag, als sie einen Mann mit einem Rollwagen im Industriebezirk Fo Tan durchsuchten. Dabei hätten die Beamten 150 mit Kokain gefüllte Pappschachteln gefunden, 492 weitere seien kurz darauf in einem Industriegebäude entdeckt worden. Zwei Männer im Alter von 19 und 25 Jahren wurden festgenommen.
Den Angaben zufolge hatte das Kokain einen Wert von rund 930 Millionen Hongkong-Dollar (101,7 Millionen Euro). Der letzte Drogenfund in dieser Größenordnung in Hongkong liegt neun Jahre zurück.
Polizeikommissar Ng Kwok-cheung sagte vor Journalisten, die Drogen seien vermutlich per Schiff aus Südamerika in Gewässer in der Nähe von Hongkong gebracht worden. In die chinesische Sonderverwaltungszone seien sie dann mit illegalen Schnellbooten geschmuggelt worden. „Wir haben am Fundort viele wasserfeste Taschen gefunden, die immer noch nass waren“, sagte Ng. Zudem seien die Pappschachteln in Plastik eingewickelt gewesen.
Der Zusammenbruch des internationalen Reiseverkehrs durch die Corona-Pandemie habe die Möglichkeiten von Kriminellen, Drogen ins Ausland zu schmuggeln, verändert, erklärte die Polizei. Statt wie normalerweise kleinere Mengen an Drogen von Reisenden im Flugzeug schmuggeln zu lassen, müssten die Banden nun häufig große Drogenmengen gleichzeitig verschiffen, was riskanter sei.