In Deutschlands Batteriezell-Produktion könnten einer Studie zufolge am Ende des Jahrzehnts bis zu 100.000 Arbeitsplätze entstehen. „Deutschland wird in Zukunft der zentrale Produktionsstandort für Batteriezellen in Europa sein“, sagte Christoph Neef, Projektleiter am Fraunhofer ISI, dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Das Institut erstellte die Studie zusammen mit der Unternehmensberatung Capgemini.
Aktuell entstehen in Deutschland neun Batteriezellfabriken, die bis 2030 jährlich Batterien mit einer Leistung von rund 250 Gigawattstunden (GWh) produzieren könnten, wie das „Handelsblatt“ aus der Studie zitierte. Regional profitieren vor allem Niedersachsen und Brandenburg sowie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Das erklärt sich durch die Standorte der Autohersteller in Deutschland, die Batterien sollen möglichst nah an deren Fabriken produziert werden.
Die meisten Jobs könnten laut Studie in den kommenden Jahren bei Tesla in Grünheide entstehen; allerdings fehlt dem US-Elektroautohersteller bislang noch eine Genehmigung für diesen Teil der Fabrik. Konkreter sind die Pläne des chinesischen Batterieherstellers CATL, der im thüringischen Arnstadt ein Batteriezellwerk mit einer Produktionskapazität von bis zu 24 GWh und 2000 Arbeitsplätzen plant. Es soll in der zweiten Hälfte 2022 an den Start gehen.
Auch bei Volkswagen sollen nach Unternehmensangaben am Standort Salzgitter in den kommenden Jahren mindestens 1500 Arbeitsplätze entstehen. VW hatte im März angekündigt bis Ende des Jahrzehnts sechs Fabriken zur Fertigung von Batteriezellen in Europa bauen zu wollen.
Die Hersteller benötigen für ihre Batteriezellfabriken zahlreiche Ingenieure, Manager und Fachkräfte. Gesucht werden laut Bericht aktuell vor allem Prozess-, Produktions- und Entwicklungsingenieure, aber auch Experten für die Industrialisierung der Batteriezellfertigung.