In São Paulo werden Medikamente zur Behandlung von Corona-Patienten knapp

Intravenöser Zugang/Medikamentengabe - Bild: Camelialy über Twenty20
Intravenöser Zugang/Medikamentengabe - Bild: Camelialy über Twenty20

In Brasiliens bevölkerungsreichstem Bundesstaat São  Paulo werden die beim Intubieren von Corona-Patienten auf den Intensivstationen benötigten Medikamente knapp. Die Behörden warnten am Donnerstag (Ortszeit) vor einer Katastrophe in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Rund 70 Prozent der öffentlichen Kliniken haben demnach keine Medikamente mehr, mit denen die Muskeln eines Patienten während des Intubierens entspannt werden. Etwa 60 Prozent könnten ihren Patienten keine Beruhigungsmittel mehr verabreichen.

„Wir haben in den letzten 40 Tagen Briefe an das Gesundheitsministerium geschickt, in denen wir davor gewarnt und um Hilfe gebeten haben“, sagte São Paulos Gesundheitsminister Jean Gorinchteyn dem Sender GNews. Er forderte die Regierung auf, den Bundesstaaten zu erlauben, die Medikamente direkt bei Lieferanten zu kaufen.

Brasilien steht mit mehr als 360.000 Corona-Toten weltweit an zweiter Stelle nach den USA. Die Zahl der Infektionsfälle im Land seit Beginn der Pandemie liegt bei über 13 Millionen. Auch in dieser Statistik liegt das Land auf dem zweiten Platz hinter den Vereinigten Staaten.

Die dramatische Corona-Lage hat die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro in eine schwere Krise gestürzt. Bolsonaro hatte die Gefahren durch das Coronavirus immer wieder verharmlost und Corona-Auflagen einzelner Regional- und Kommunalbehörden wegen ihrer ökonomischen Auswirkungen kritisiert.

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