Johnson besorgt über russische Truppenbewegungen an ukrainischer Grenze

Boris Johnson - Bild: Pippa Fowles / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Pippa Fowles / No 10 Downing Street

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich äußerst besorgt über russische Truppenbewegungen auf der Halbinsel Krim und an der ukrainischen Grenze gezeigt. Johnson habe in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag die „erhebliche Besorgnis“ der britischen Regierung zum Ausdruck gebracht, teilte die Downing Street mit. Er sicherte Selenskyj demnach die „uneingeschränkte Unterstützung“ Großbritanniens „für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine“ zu.

Johnson brachte den Angaben zufolge auch seine Solidarität mit Selenskyjs Regierung angesichts der „destabilisierenden Aktivität“ zum Ausdruck und lobte den Umgang der Ukraine mit der Situation.

Selenskyj bedankte sich im Onlinedienst Twitter bei Johnson für die Unterstützung. Die Ukraine sei „nicht alleine“ und werde von den G7-Staaten unterstützt. Vor Johnson hatten schon US-Präsident Joe Biden und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell der Regierung in Kiew ihre Unterstützung zugesichert.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung zieht Russland derzeit tausende Militärs an seinen nördlichen und östlichen Grenzen sowie auf der von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zusammen.

Im seit 2014 andauernden Konflikt um die Ostukraine wurden schon mehr als 13.000 Menschen getötet. Im Juli hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Seit Mitte Februar gibt es aber verstärkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand untergraben. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Am Wochenende hatten sich die ukrainische Armee und die prorussischen Rebellen gegenseitig tödliche Angriffe vorgeworfen. Die selbsternannte Volksrepublik Donezk erklärte, die ukrainische Armee habe am Samstag bei einem Drohnen-Angriff ein kleines Kind getötet.

Die Ukraine wies den Vorwurf am Montag strikt zurück. Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte, es handele sich den Berichten um eine „grobe, zynische, böse und gottlose Manipulation“. 

Russland hatte zuvor angekündigt, den Tod eines Fünfjährigen untersuchen zu wollen, der bei einem Angriff der ukrainischen Armee getötet worden sei. Das russische Investigativ-Komitee erklärte, die ukrainische Armee habe am Freitag das Waffenstillstandsabkommen verletzt und zivile Infrastruktur im Dorf Oleksandriwske in der selbsternannten Volksrepublik Donezk angegriffen. Dabei seien ein Fünfjähriger getötet und seine 66-jährige Großmutter verletzt worden.

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