JU-Chef fordert „Unionsrat“ zur Konfliktlösung bei CDU und CSU

Tilman Kuban - Bild: CDU/Junge Union
Tilman Kuban - Bild: CDU/Junge Union

Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Tilman Kuban, fordert nach der erbitterten Auseinandersetzung um die Kanzlerkandidatur die Einrichtung eines neuen Gremiums zur Konfliktlösung in der Union. „Solch ein Gremium hätte es in der Entscheidung der Kanzlerkandidatur gebraucht, aber auch 2018, als wir in der Flüchtlingskrise über den richtigen Kurs gerungen haben“, sagte er dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. In dem von Kuban vorgeschlagenen „Unionsrat“ sollen CDU und CSU jeweils gemäß ihrer Größe vertreten sein.

Der Hamburger CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß sagte dem Magazin, die Schwesterparteien sollten strittige Fragen künftig von einem gemeinsam Parteitag klären lassen. „Ein gemeinsamer Parteitag würde dazu führen, dass die Entscheidung auch überall in der Union akzeptiert wird“, sagte er.

Ploß forderte die CDU-Spitze auf, direkt nach der Bundestagswahl im Herbst verbindliche Regeln zu vereinbaren. Wenn das Prozedere nicht geändert werde, könne es „immer wieder sehr schwierig werden, derartige Konflikte zu entscheiden und zu lösen“.

CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder hatten sich bis Anfang dieser Woche einen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union geliefert; am Ende setzte sich Laschet durch. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) forderte am Dienstag ein geordnetes Verfahren für künftige Fälle dieser Art. Dazu müssten die Generalsekretäre von CDU und CSU einen Vorschlag machen. Einen gemeinsamen Parteitag kennzeichnete Brinkhaus allerdings als nicht umsetzbar, da es sich um zwei unabhängige Parteien handele.

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