Die Schriftstellerin Judith Hermann fühlt sich bei jedem neuen Werk völlig an den Anfang ihrer Autorenlaufbahn zurückgeworfen. „Bücher geschrieben zu haben, bedeutet in keiner Weise, schreiben zu können“, sagte die 50-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch. „Jedes Buch heißt Schreiben von vorn, es geht immer alles auf Anfang zurück, das leere Blatt Papier ist jedes Mal vollkommen weiß.“
Obwohl sie sich vor über 15 Jahren schweren Herzens das Rauchen abgewöhnt habe, brauche sie bei ihrer Arbeit Rauch um sich, sagte Hermann. „Die ersten beiden Bücher sind rauchend geschrieben.“ Inzwischen sitze sie „mit Tee, Äpfeln und japanischen Räucherstäbchen am Schreibtisch“. „Das Rauchen fehlt mir noch immer“, sagte Hermann. „Aber natürlich bin ich letztlich heilfroh, nicht mehr rauchen zu müssen.“