Kanzleramtschef verteidigt vorläufige Beibehaltung von Impfpriorisierung

Helge Braun - Bild: REUTERS/Hannibal Hanschke/Pool
Helge Braun - Bild: REUTERS/Hannibal Hanschke/Pool

Bundeskanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die vorläufige Beibehaltung der Impfpriorisierung für die kommenden Wochen verteidigt. „Nach Priorisierung zu impfen, rettet Leben“, sagte Braun im ARD-„Morgenmagazin“ am Dienstag. Einen gesicherten Primärzugang für Menschen mit Vorerkrankungen oder besonders exponiert Beschäftigte wie Verkäufer in Supermärkten „zumindest für einige Wochen“ aufrechtzuerhalten, „finde ich ausdrücklich richtig“, sagte Braun.

Der Erfolg dieser Strategie zeige sich bereits jetzt. An Weihnachten habe es beispielsweise in Pflegeheimen noch „unglaublich hohe Todeszahlen und wirklich schlimme Tragödien“ gegeben, sagte der Minister. Wo prioritär geimpft worden sei, fielen die Inzidenzen mittlerweile aber erheblich geringer aus.

Am Vorabend hatten sich Bund und Länder in einer Spitzenrunde darauf verständigt, die Priorisierung spätestens im Juni aufzuheben. Dies bedeute aber nicht, dass dann jeder sofort einen Impftermin bekommen werde, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Geimpfte könnten auch bald bestimmte Freiheitsrechte zurückerhalten. Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Masken und Abstandsregeln müssten aber weiter gelten, da eine Impfung die Ansteckung nicht geimpfter Menschen nicht vollständig ausschließen könne. „Das kann man erst aufgeben, wenn wirklich große Teile der Bevölkerung geimpft sind“, sagte Braun.

Der Kanzleramtschef rief zudem dazu auf, sich impfen zu lassen. „Wenn wir eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung haben, dann werden wir das Virus sehr schön zurückdrängen können, und dann gibt es auch einen schönen Sommer“, sagte der CDU-Politiker.

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