Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sorgt sich in Zeiten der Corona-Krise und des Lockdowns um die gesunde Ernährung der Kinder und sieht dabei auch die Werbewirtschaft in der Pflicht. „Für Kinder ist es schwierig, dass Schulen und Kitas als Lern- und Erfahrungsorte für gesunde und ausgewogene Ernährung weitgehend weggefallen sind“, sagte sie der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag.
Es sei nicht leicht für Eltern, dies zu kompensieren. Langeweile, Stress und soziale Isolation könnten dazu führen, dass manche Kinder mehr Süßes essen und sich weniger bewegen, fuhr Klöckner fort. Zudem falle vielfach als Ausgleich der Vereins- und Schulsport weg. Zwar habe ein Drittel der Familien in einer Umfrage für ihr Ressort angegeben, dass in der Corona-Krise mehr und auch mit frischen Zutaten gekocht werde, doch das betreffe eben nicht alle Haushalte.
Klöckner sieht zudem die Werbewirtschaft in der Pflicht. „Werbung darf Kinder nicht dazu verleiten, sich ungesund zu ernähren“, sagte die Landwirtschaftsministerin der „Passauer Neuen Presse“ weiter. Sie habe daher den Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft aufgefordert, die Verhaltensregeln zu verschärfen. Nötig seien etwa Nachbesserungen und Verschärfungen bei der Altersgrenze und bei der Werbung für Lebensmittel mit ungünstiger Nährstoffzusammensetzung.