Der letzte deutsche Gletscher könnte bereits in zehn Jahren geschmolzen sein und damit etwa 20 Jahre früher als bisher erwartet. Wie aus dem am Donnerstag von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) vorgestellten bayerischen Gletscherbericht hervorgeht, schreitet die Schmelze der Gletscher noch schneller voran als gedacht. „Die Tage der Gletscher in Bayern sind gezählt“, erklärte Glauber.
Dem Bericht zufolge verloren die noch existierenden fünf Gletscher in den bayerischen Alpen in rund zehn Jahren zwei Drittel ihres Volumens. Ihre Fläche sei um rund 36 Fußballfelder zurückgegangen. Allein der nördliche Schneeferner auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, schmelze alle 30 Sekunden um fast 250 Liter Wasser ab. Experten gingen dem Gletscherbericht zufolge bisher erst gegen Mitte des Jahrhunderts von dem Verschwinden der Gletscher in Deutschland aus – nach den neuen Prognosen wäre dies damit etwa 20 Jahre früher der Fall.
Aktuell gibt es neben dem nördlichen auch den südlichen Schneeferner sowie den Höllentalferner, die alle südlich von Garmisch-Partenkirchen liegen. Dazu kommen das Blaueis und der Watzmanngletscher im Berchtesgadener Land.