Wegen Cyber-Attacken und der massiven Truppenverstärkung an der Grenze zur Ukraine durch Russland hat Großbritannien am Donnerstag den russischen Botschafter einbestellt. Es gebe bei der Regierung in Moskau ein „Muster bösartiger Aktivitäten“, teilte das Außenministerium in London am Donnerstag mit. Dazu würden unter anderem „Cyberangriffe, Einmischung in demokratische Prozesse und der Truppenaufbau in der Nähe der ukrainischen Grenze und auf der illegal annektierten Krim“ zählen. Dem russischen Botschafter sei zudem die britische Unterstützung für die kurz zuvor verhängten US-Sanktionen gegen Moskau übermittelt worden.
Bei dem Treffen mit Unterstaatssekretär Philip Barton sei dem russischen Botschafter dargelegt worden, dass Großbritannien russische Geheimdienste hinter dem im Dezember aufgedeckten SolarWinds-Cyberangriff vermute. „Er hat dem Botschafter mitgeteilt, dass das Vereinigte Königreich weiter mit seinen Verbündeten zusammenarbeiten wird, um bösartige Aktivitäten der russischen Geheimdienste offenzulegen und gegen diese vorzugehen.“
Die russischen Truppenbewegungen entlang der ukrainischen Grenze und auf der Krim seien „bedrohlich und destabilisierend“, teilte das britische Außenministerium weiter mit. „Russland muss seine Provokationen beenden und Spannungen deeskalieren“.
Am Donnerstag hatten die USA neue Sanktionen gegen Moskau verhängt und zehn russische Diplomaten ausgewiesen. Als Begründung nannte das Weiße Haus mutmaßliche russische Einmischungen in die US-Wahlen 2020, den SolarWinds-Cyberangriff, die Krim-Annexion und weitere „schädliche“ Aktivitäten Russlands.