Macron vor Beerdigung von Präsident Déby im Tschad eingetroffen

Emmanuel Macron - Bild: Remi Jouan / CC BY

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ist zur Trauerfeier für Präsident Idriss Déby Itno im Tschad eingetroffen. Macron landete am Donnerstag auf dem Flugplatz der Militärbasis Adji Kosseï in der tschadischen Hauptstadt N’Djamena, wie AFP-Reporter berichteten. Anschließend begab er sich zur französischen Botschaft. Die Trauerfeier für Déby findet am Freitag in N’Djamena statt.

Déby war nach 30 Jahren an der Macht am Montag gestorben, nachdem er nach Armeeangaben an der Front im Norden des zentralafrikanischen Landes schwer verletzt worden war. Der 68-jährige Präsident galt als wichtiger Partner des Westens im Kampf gegen Dschihadisten in der Sahel-Zone.

Nach seinem Tod rückte Débys 37-jähriger Sohn, Mahamat Idriss Déby, an die Spitze von Staat und Militär. Während die Armee Neuwahlen nach einer 18-monatigen Übergangsphase versprach, prangerte die Opposition einen „Staatsstreich“ an.

Nach Angaben der französischen Präsidentschaft traf Macron nach seiner Ankunft den neuen Machthaber Déby in N’Djamena. Auch telefonierte er mit der Witwe Hinda Déby Itno. Der verstorbene Präsident soll in seiner Heimatregion im Nordosten nahe der sudanesischen Grenze bestattet werden.

In der Hauptstadt des Tschad hat auch die französische Militäroperation Barkhane ihr Hauptquartier. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat derzeit mehr als 5000 Soldaten in der Sahelzone stationiert. Sie kämpfen dort gegen islamistische Gruppierungen, die auch den Tschad bedrohen.

Vor einer „gefährlichen Entwicklung“ im Tschad warnte am Donnerstag UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. „Der Tschad spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität in der Sahel-Zone – einer Region, die von humanitären Krisen und Vertreibungen geprägt ist“, sagte Grandi während eines Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo.

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