Mecklenburg-Vorpommern beschließt Option für russischen Impfstoff Sputnik V

Impfung - Bild: 9_fingers_ via Twenty20
Impfung - Bild: 9_fingers_ via Twenty20

Nach Bayern hat nun auch Mecklenburg-Vorpommern eine Option für das russische Corona-Vakzin Sputnik V beschlossen. Das Wirtschaftsministerium sei damit beauftragt, einen Vorvertrag über eine Million Dosen auszuhandeln, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin. „Jeder Impfstoff, der zugelassen ist, der gut ist und wirkt, ist ein guter Impfstoff, den wir brauchen.“

Sie habe in der Ministerpräsidentenkonferenz mehrmals gefragt, ob der Bund oder die EU eine Option für Sputnik V ziehen wollten, sagte Schwesig. Da beide das bislang nicht getan hätten, habe sich das Land dazu entschlossen. Wenn der Impfstoff von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassen werde, werde Mecklenburg-Vorpommern kaufen. Ziel sei es, schon Anfang Juni nach einer Zulassung eine halbe Million Dosen zu bekommen.

Schwesig zeigte sich besorgt über die Infektionslage in ihrem Bundesland. Nur noch in einem einzigen Landkreis liege die Inzidenz unter 100, sagte sie. Sie sehe die Situation in den Krankenhäusern „mit Sorge“. Anders als in der ersten und zweiten Welle der Pandemie seien diesmal auch jüngere Patienten und Menschen ohne Vorerkrankungen betroffen.

Auf einem sogenannten MV-Gipfel am Freitag und Samstag werde über zusätzliche Maßnahmen beraten, kündigte Schwesig an. „Wir können nicht auf ein Infektionsschutzgesetz im Bund warten.“ Dieses bilde nur Dinge ab, die schon beschlossen seien, und gehe zum Teil nicht weit genug, kritisierte Schwesig. Außerdem müsse es zügig kommen – „zwei Wochen Beratung sind zu viel.“

Vor einigen Tagen hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mitgeteilt, dass Bayern einen Vorvertrag über zweieinhalb Millionen Dosen Sputnik V abgeschlossen habe. Damals sagte auch Schwesig, dass sie eine Option auf das Vakzin plane. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte an, dass Deutschland bilateral mit Russland verhandeln werde. Die EMA prüft seit Anfang März eine Zulassung des Impfstoffs in Europa.

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