Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Donnerstag in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den Konflikt in der Ost-Ukraine beraten. Beide hätten sich „besorgt über die Eskalation der Spannungen im Südosten der Ukraine“ geäußert, teilte der Kreml im Anschluss mit. Putin warf der ukrainischen Regierung den Angaben zufolge „provokative Handlungen“ vor, die „gezielt die Situation an der Front verschärfen“.
Seit Mitte Februar gibt es wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Separatisten und der Regierungsarmee in der Ost-Ukraine. Die Ukraine und der Westen machen die Separatisten und Moskau für die Zuspitzung der Lage verantwortlich. Zuletzt lösten Berichte über massive russische Truppenverlegungen an die Grenze zur Ukraine große Besorgnis im Westen aus.
Merkel und Putin riefen dem Kreml zufolge zur „Zurückhaltung und Aktivierung des Verhandlungsprozesses“ auf. Die Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland unter deutsch-französischer Beteiligung sind derzeit festgefahren. Das letzte Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format fand im Dezember 2019 statt, seitdem hat es keine konkreten politischen Fortschritte gegeben.
Der Präsident und die Kanzlerin sprachen den Angaben zufolge auch über den inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, den Syrien-Konflikt und die Lage in Libyen.