Russland hat am Dienstag die Ausweisung zweier bulgarischer Diplomaten angekündigt. Der Konsulatssekretär und der Sekretär für Handels– und Wirtschaftsfragen müssten Russland binnen 72 Stunden verlassen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die Entscheidung sei eine Reaktion auf die Ausweisung zweier russischer Diplomaten durch Sofia im März.
Die bulgarischen Behörden hatten die Ausweisung nach der Entdeckung eines mutmaßlichen russischen Spionagerings in Sofia veranlasst. In dem Netzwerk sollen mehrere Führungskräfte des bulgarischen Verteidigungsministeriums aktiv gewesen sein und vertrauliche Informationen über Bulgarien und seine EU– und Nato-Partner nach Moskau geschickt haben. Russland bezeichnete die Ausweisung seiner Diplomaten als „unbegründet“.
Der EU- und Nato-Mitgliedstaat Bulgarien unterhält traditionell enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland. Seit Herbst 2019 belasteten aber mehrere Spionageaffären das Verhältnis beider Länder. Fünf russische Diplomaten und ein Botschaftsmitarbeiter wurden seitdem aus Bulgarien ausgewiesen. Sie hatten sich mit Hilfe bulgarischer Komplizen Zugang zu geheimen Unterlagen verschafft.
Auch zwischen Moskau und anderen EU-Staaten wuchsen zuletzt die Spannungen, mehrere Diplomaten wurden von beiden Seiten ausgewiesen.