Österreichs Ex-Vizekanzler erstmals nach Ibiza-Affäre wegen „Korruption“ vor Gericht

Heinz-Christian Strache - Bild: Bwag, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Heinz-Christian Strache - Bild: Bwag, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der ehemalige österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache muss sich erstmals nach der sogenannten Ibiza-Affäre vor Gericht verantworten. Dem ehemaligen FPÖ-Chef wird „Korruption“ zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft in Wien am Donnerstag mitteilte. Tatverdächtig sei neben Strache auch der Betreiber einer Privatklinik für Schönheitschirurgie.

Die Anklage bezieht sich auf die „Gewährung korruptionsstrafrechtlich relevanter Vorteile“ an Strache „als Gegenleistung für die parteiische Unterstützung“ bei einer Gesetzesänderung. Im Rahmen der Ermittlungen seien auf Straches Handy entsprechende Textnachrichten gefunden worden. Gegen den Klinikbetreiber wird Medienberichten zufolge wegen einer Spende in Höhe von 10.000 Euro an die FPÖ ermittelt. Er soll Strache zudem auf seine Jacht eingeladen haben.

Die Ibiza-Affäre hatte im Mai 2019 ein politisches Erdbeben in Österreich ausgelöst, zum Bruch der Regierungskoalition und zu vorgezogenen Neuwahlen geführt. Hintergrund war ein heimlich auf Ibiza gedrehtes Enthüllungsvideo, das zeigt, wie Strache als damaliger Chef der rechtspopulistischen FPÖ vor der Parlamentswahl 2017 einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte im Gegenzug für Wahlkampfhilfe Staatsaufträge in Aussicht stellt.

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