Im Internet gekaufte Unterwäsche darf auch nach einer Anprobe noch zurückgegeben werden. „Eine Anprobe von Unterwäsche führt nicht dazu, dass das Widerrufsrecht erlischt“, erklärte die Juristin Stefanie Kahnert von der Verbraucherzentrale Brandenburg am Freitag. Zwar gelte für manche Produkte mit besonderem hygienischem Schutz eine Regelung, die eine Rückgabe dieser Artikel ausschließe. Für Unterwäsche und Bademode gelte diese Regelung aber nicht, erklärte die Verbraucherzentrale.
„Kosmetikprodukte wie Lippenstift, Mascara oder Deoroller aber auch Erotikspielzeug, Kontaktlinsen oder Zahnbürsten kommen bei der Nutzung intensiv mit dem Körper in Kontakt und lassen das Widerrufsrecht bei einem Bruch der Versiegelung erlöschen“, erklärte Kahnert weiter. Obwohl die Regelung für Unterwäsche und Bademode nicht gelte, dürften Anbieter bei diesen Waren auf eine vorsichtige Anprobe ohne das Verursachen von Gebrauchsspuren bestehen.
Verbrauchern, denen eine Rückgabe von gekauften Artikeln mit Hinweis auf Hygieneregeln versagt wurde, rät die Verbraucherzentrale unter Hinweis auf die geltende Rechtslage erneut Widerruf einzulegen. Ob bei einem eventuellen Umtausch Rücksendekosten entstehen, hängt dabei vom Einzelfall ab.