Prinz Philip wollte kein Staatsbegräbnis

London und EU
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Bis zur Beerdigung von Prinz Philip gilt im Vereinigten Königreich eine Staatstrauer und alle Flaggen wehen auf halbmast. Ein Staatsbegräbnis ist für den Ehemann von Königin Elizabeth II. aber nicht zu erwarten. Der Herzog von Edinburgh, der an den Vorbereitungen für seine eigene Beerdigung intensiv beteiligt gewesen sein soll, hat sich eine private Trauerfeier und eine Beisetzung am Schloss Windsor gewünscht.

Für jedes ranghohe Mitglied der britischen Königsfamilie wird noch zu Lebzeiten ein Plan für den Todesfall vorbereitet. Der Plan, der die Formalitäten für Prinz Philip regelt, trägt den Codenamen „Operation Forth Bridge“. Nur wenige Stunden nach Philips Tod am Freitag erklärte der Buckingham-Palast, die Queen befasse sich bereits mit den Beerdigungsformalitäten und den Trauerfeierlichkeiten für ihren verstorbenen Mann. Details würden „zu gegebener Zeit“ bekanntgegeben, fügte der Palast hinzu.

Das College of Arms, das für das königliche Protokoll zuständig ist, erklärte aber bereits, dass es kein Staatsbegräbnis und auch keine öffentliche Aufbahrung geben wird. „Der Leichnam Seiner Königlichen Hoheit wird vor der Beerdigung in der St George’s Chapel im Schloss Windsor aufgebahrt“, erklärte das Amt auf seiner Website. „Das stimmt mit der Tradition und den Wünschen Seiner Königlichen Hoheit überein.“

Nach Angaben des College of Arms ist zu erwarten, dass die Beerdigungsformalitäten an die Corona-Auflagen angepasst werden. Ab Montag dürfen in England bis zu 30 Menschen an Beerdigungen teilnehmen. Auch Prinz Philip dürfte daher im kleinen Kreis beigesetzt werden.

Das dürfte dem Verstorbenen nur Recht sein: Medienberichten zufolge hat Prinz Philip im Laufe der Jahre immer wieder gesagt, dass er kein Staatsbegräbnis haben will. Der frühere Marine-Offizier wünschte sich stattdessen eine private Trauerfeier im militärischen Stil in der St. George’s Chapel, wo 2018 Prinz Harry und Herzogin Meghan geheiratet hatten. Wie der „Mirror“ berichtete, werden nur Familienmitglieder, Freunde und Staatsoberhäupter von Commonwealth-Ländern teilnehmen.

Prinz Philip soll auch noch zu Lebzeiten festgelegt haben, dass er nicht in der St. George’s Chapel oder der Westminster Abbey, sondern in Frogmore Gardens auf dem Gelände von Schloss Windsor beigesetzt werden will. Auf dem dortigen Friedhof der Royals haben unter anderem Queen Victoria und ihr Mann Prinz Albert ihre letzte Ruhestätte.

Prinz Philip war am Freitag im Alter von 99 Jahren auf Schloss Windsor gestorben. Der Herzog von Edinburgh war erst vor kurzem in einer Londoner Spezialklinik am Herzen operiert worden. Er und Elizabeth II. waren seit 1947 verheiratet. 2017 zog sich der Prinz aber weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück.

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