Prinz Philips Tod trifft die Queen in ohnehin schwierigen Zeiten

Queen Elizabeth II. - Bild: Michael Garnett/CC BY-NC-ND 2.0
Queen Elizabeth II. - Bild: Michael Garnett/CC BY-NC-ND 2.0

Nach mehr als 73 Ehejahren ist die britische Königin Elizabeth II. nun Witwe. Ihr Mann Prinz Philip starb am Freitag mit 99 Jahren. Für die Queen ist das ein besonders harter Schlag – allerdings nicht der einzige in letzter Zeit. Ein Blick auf die jüngsten Tiefschläge für das britische Königshaus:

Prinz Philips Tod

Seit 1947 waren Elizabeth und Philip verheiratet. Die spätere Königin hatte sich schon als Jugendliche in den schneidigen Adligen verguckt. Für sie verzichtete Philip auf seine Titel, nahm die britische Staatsbürgerschaft und den ins Englische übersetzten Nachnamen seiner Mutter – Mountbatten – an.

Im Dienste des britischen Königshauses absolvierte Prinz Philip tausende öffentliche Auftritte, bis er sich 2017 schließlich zur Ruhe setzte. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Mitte Februar wurde er schließlich ins Krankenhaus eingeliefert und Anfang März am Herzen operiert, was der Queen sicher einige Sorgen bereitet haben wird. Erst nach einem Monat wurde er aus dem Krankenhaus entlassen.

Die Queen hat ihren Mann einmal als ihre „Stärke und Stütze“ bezeichnet. Nun muss die Monarchin, die am 21. April 95 Jahre alt wird, allein mit den Krisen umgehen, die das britische Königshaus erschüttern.

Prinz Harrys Kritik

Der Queen-Enkel Prinz Harry und seine Frau Meghan haben sich nicht nur Anfang 2020 aus der ersten Reihe der Royals zurückgezogen, sie haben das Königshaus unlängst mit einem spektakulären Fernsehinterview auch noch in ein schlechtes Licht gerückt. In dem Anfang März ausgestrahlten Interview mit der US-Talkshowmoderatorin Oprah Winfrey klagte das mittlerweile in Kalifornien lebende Paar über Rassismus und mangelndes Mitgefühl im Palast.

Meghan erzählte, vor der Geburt ihres Sohnes Archie habe es im Königshaus mit Blick auf ihr ungeborenes Kind „Sorgen und Gespräche“ darüber gegeben, „wie dunkel seine Haut sein mag, wenn er geboren ist“. Wegen der permanenten negativen Medienberichterstattung habe sie während ihrer Schwangerschaft Suizidgedanken gehabt und trotzdem habe ihr ein hochrangiger Palast-Vertreter aus Sorge um das Image der Royals die Inanspruchnahme psychologische Hilfe verwehrt. 

Harry berichtete, dass er sich von seinem Vater Charles „im Stich gelassen“ gefühlt habe. Das Interview schlug hohe Wellen und löste eine Rassismus-Debatte aus.

Die Queen erklärte gut einen Tag nach Ausstrahlung des brisanten Interviews, sie sei „traurig“ über Meghans und Harrys Kummer. Die aufgeworfenen Fragen, „insbesondere die, die sich auf Rassismus beziehen“, seien „besorgniserregend“. 

In der Stellungnahme der Queen deuteten sich aber auch Differenzen und Missbilligung über Harrys und Meghans Gang an die Öffentlichkeit an: „Während einige Erinnerungen variieren können, werden sie sehr ernst genommen und in der Familie unter vier Augen besprochen“, erklärte die Monarchin.

Prinz Andrew in Ungnade

Der zweitgeborene Sohn der Queen sah sich 2019 gezwungen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Damit reagierte er auf die heftige Kritik an seiner Freundschaft mit dem inzwischen gestorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.

Dem Prinzen wird vorgeworfen, 2001 Sex mit der damals 17-jährigen Virginia Roberts, die mittlerweile Virginia Giuffre heißt, gehabt zu haben. Sie soll von Epstein dazu gezwungen worden sein soll. Der Prinz bestreitet das.

Um sich zu verteidigen gab er im November 2019 der BBC ein Interview, das für ihn zum Fiasko wurde. Er verteidigte seine Freundschaft mit Epstein, ohne das geringste Mitgefühl mit dessen Opfern zu bekunden. Außerdem waren seine Dementis zu seiner Beziehung zu Roberts wenig glaubwürdig. Öffentliche Funktionen als Mitglied des britischen Königshauses hat Prinz Andrew seitdem keine mehr inne.

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