In mehreren deutschen Städten hat es am Samstag zum Teil trotz Verboten Proteste gegen die Corona-Beschränkungen gegeben. In Stuttgart schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer aus der „Querdenker“-Bewegung auf etwa tausend. Mehr als 700 von ihnen wurden angezeigt und erhielten Platzverweise, teilte das Polizeipräsidium Stuttgart am Abend mit. Die Zahl der Gegendemonstranten in der baden-württembergischen Landeshauptstadt schätzte die Polizei auf etwa 400.
Auch in Dresden war die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz, um das unter anderem gegen die Initiative „Querdenken 351“ erlassene Versammlungsverbot durchzusetzen. Die Polizei zeigte sich am Abend zufrieden. „Wir haben den potentiellen Teilnehmern einer verbotenen Versammlung kaum Flächen gelassen, auf denen sich große Gruppen hätten sammeln können“, erklärte Polizeipräsident Jörg Kubiessa. Zahlreiche Menschen, darunter Hooligans und Reichsbürger, wurden nach einer Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Dresden bereits am Bahnhof abgefangen.
Zu einer nicht angemeldeten „Querdenker“-Versammlung in Erfurt kamen zahlreiche Menschen, die aber von der Polizei abgewiesen wurden. Wie die Thüringer Landespolizeidirektion mitteilte, wurden 129 Platzverweise erteilt und dutzende Anzeigen erstattet. In Jena wurde den Angaben zufolge ein Aufzug von etwa hundert „Querdenkern“ aufgelöst.
In Mainz versammelten sich trotz eines Verbots aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen „Spaziergänger“. Auch hier wurden dutzende Platzverweise ausgesprochen und Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie das Polizeipräsidium Mainz mitteilte. Ähnliches ereignete sich unter anderem in Heidelberg, Wiesbaden, Saarbrücken, Düsseldorf und Kempten.