RKI ruft trotz leicht gebremsten Anstiegs bei Infektionen zu Wachsamkeit auf

Angst vor Corona
Angst vor Corona

Das Robert-Koch-Institut ruft (RKI) trotz des leicht gebremsten Anstiegs bei den Corona-Infektionen zu weiterer Wachsamkeit auf. „Für Entwarnung ist es noch zu früh“, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag in Berlin. „Die Zahlen scheinen im Moment nicht mehr so rasant anzusteigen, das ist erst mal eine gute Nachricht“, sagte er. Er verwies zugleich darauf, dass die Mobilität über die Osterfeiertage deutlich zurückgegangen sei, aber inzwischen wieder steige.

Schaade betonte zudem darauf, dass immer mehr jüngere Menschen von einer Corona-Infektion betroffen seien, auch mit schweren Verläufen. Sie seien nun auf die Solidarität angewiesen, die sie selbst den Älteren gegenüber so lange gezeigt hätten. Die Lage sei weiterhin schwierig, sagte der RKI-Vizepräsident und verwies dabei auch auf die angespannte Situation in vielen Krankenhäusern.

Schaade räumte zugleich ein, dass die pessimistische Vorhersage, es könne bald zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 300 auf 100.000 Einwohner kommen, sich bislang nicht bewahrheitet habe. „Es macht uns froh, dass die Prognose so nicht eingetreten ist.“

Nach Angaben von Schaade beobachtet das Robert-Koch-Institut auch die Entwicklung der möglicherweise besonders gefährlichen indischen Virusvariante. Nach seinen Worten wurde diese bislang 21 Mal in Deutschland nachgewiesen. Die Annahme, es gebe bei dieser Doppelmutante einen „sich gegenseitig verstärkenden Effekt“, sei bisher nicht nachgewiesen.

In Indien, wo die Infektionszahlen stark angestiegen sind, könne es auch andere Faktoren für eine starke Ausbreitung geben. Dort gebe es bislang keinen Lockdown, dafür aber Großveranstaltungen mit sehr vielen Teilnehmern. Die Verbreitung sei in dem Land außerdem regional sehr unterschiedlich. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sind wegen der neuen Variante Einreisebeschränkungen aus Indien oder etwa auch aus Großbritannien nicht auszuschließen.

Das RKI hat am Freitag in Deutschland 27.543 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Zudem wurden zudem 265 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Vor einer Woche hatte das RKI 25.831 Neuansteckungen und 247 Todesfälle gemeldet.

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