Bremen und das Saarland haben nach eigenen Angaben am Freitag als erste Bundesländer eine Impfquote von 25 Prozent erreicht. Je ein Viertel ihrer Bevölkerung sei inzwischen mindestens einmal immunisiert worden, teilten die Landesregierungen in Saarbrücken und Bremen mit. Im bundesweiten Schnitt lag die Impfquote gegen Corona laut Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag bei 22,2 Prozent, wobei Meldungen bis Freitagmorgen einflossen.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) erklärte, in Bremen werde jede Dosis „so schnell es geht“ verabreicht. „Wir könnten sogar noch schneller sein, wenn wir nur mehr Impfstoff hätten.“ Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) bezeichnete das Erreichen der 25-Prozent-Marke als Beleg für die Richtigkeit der dortigen Impforganisation. „Die Impfquote zeigt, dass wir im Saarland eine gute Impfstrategie haben.“
Die saarländische Landesregierung gab am Freitag außerdem ein Sonderkontingent von 7000 Astrazeneca-Impfdosen für Bürger ab 60 Jahren frei. Interessierte könnten sich dafür online oder telefonisch über die offiziellen Impfstellen anmelden, teilte das Gesundheitsministerium. Eine ähnliche Sonderimpfaktion für über 60-Jährige hatte es zuvor bereits etwa in Hamburg gegeben. Mehrere Bundesländer gaben den Impfstoff inzwischen komplett frei.
Da ab Samstag die bundeseinheitliche Notbremse gilt, beschloss das saarländische Gesundheitsministerium darüber hinaus, keine eigenen Corona-Zahlen mehr zu veröffentlichen. Da das Gesetz die Zahlen des RKI als Richtlinie ansehe, würden die Saarland-Zahlen ab Samstag nicht mehr veröffentlicht, erklärte Bachmann. „Dennoch werden diese weiterhin erhoben, um das Saarland-Modell bei einer Inzidenz von unter 100 sowie unser Monitoring weiterhin zu begleiten.“
Das Saarland hatte vor rund drei Wochen mit einem umstrittenen Corona-Modellversuch begonnen. Verschiedene Bereiche dürfen seitdem bei Vorlage eines negativen Tests wieder öffnen. Zudem dürfen sich draußen bis zu zehn Menschen treffen, wenn alle einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen können. Bei hohen Inzidenzen sollen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht werden.