Kanonensalven zur Ehren von Prinz Philip – Landesweites Gedenken an Freitag verstorbenen Ehemann der Queen

Prinz Philip - imago images/PA Images - colorierter durch die Redaktion
Prinz Philip - imago images/PA Images - colorierter durch die Redaktion

Mit Salutschüssen im ganzen Land hat Großbritannien am Samstag des verstorbenen Ehemannes von Königin Elizabeth II., Prinz Philip, gedacht. Die britischen Zeitungen widmeten dem Verstorbenen ihre Titelseiten, im Rundfunksender BBC teilten Thronfolger Prinz Charles, seine Schwester Anne und die Brüder Edward und Andrew Erinnerungen an ihren Vater. Am Samstag besuchten die beiden jüngeren Brüder die Queen auf Schloss Windsor. Sie war über sieben Jahrzehnte mit Prinz Philip verheiratet.

In zahlreichen Städten und an zahlreichen Orten wurden pünktlich ab 12.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MESZ) 40 Minuten lang 41 Kanonensalven abgefeuert, darunter in London, Belfast, Edinburgh, Cardiff, der britischen Exklave Gibraltar sowie von den Kriegsschiffen der Royal Navy, auf denen Prinz Philip während des Zweiten Weltkriegs gedient hatte.

Westminster Abbey, wo die spätere Queen und Prinz Philip 1947 geheiratet hatten, hatte bereits am Freitag 99-mal seine Glocke geläutet – einmal für jedes Lebensjahr des Verstorbenen. Die Flaggen an allen Regierungsgebäuden wehen seit Freitagmorgen auf Halbmast. Dies soll bis zum Morgen nach der Beisetzung des Prinzgemahls so bleiben, deren Termin noch nicht bekannt gegeben wurde. 

Bei allen Fußballspielen am Samstag sollte auf Empfehlung des britischen Fußballverbands eine Schweigeminute abgehalten werden, die Spieler sollten schwarze Armbinden tragen. Auch beim Pferderennen Grand National waren zwei Schweigeminuten geplant. 

Prinz Philip war am Freitagmorgen zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag auf Schloss Windsor gestorben. Im November hatten die Queen und er ihren 73. Hochzeitstag begangen. Das vergangene Jahr hatte das Paar wegen der Corona-Pandemie zurückgezogen auf Schloss Windsor verbracht. Dort besuchten Prinz Andrew und Prinz Edward am Samstag ihre Mutter. „Die Königin war fantastisch“, sagte Edwards Ehefrau Sophie anschließend den Medien.

Die britischen Zeitungen gingen auf ihren Titelseiten auf das Ende der außergewöhnlichen Beziehung zwischen dem Prinzen und der Queen ein: „Wir weinen mit Ihnen, Ma’am“, titelte die Boulevardzeitung „The Sun“. Die „Daily Mail“ veröffentlichte eine 144-seitige Sonderausgabe, auf der Titelseite ein Foto der Queen mit Prinz Philip und der Schlagzeile „Farewell, my beloved“.

Die britischen Fernsehsender räumten ihre Programme für Sondersendungen frei – allerdings berichtete die BBC später über Beschwerden wegen der umfassenden Berichterstattung. In vorab aufgenommenen Beiträgen berichteten Thronfolger Charles und seine drei Geschwister, wie sehr ihr Vater für seine Frau ein „Fels in der Brandung“ gewesen sei – und wie sehr er auch sie geprägt habe.

„Sie wissen, dass er Dummköpfe nicht ertragen konnte“, erzählte Prinz Charles. „Wenn man also etwas sagte, was in irgendeiner Weise unklar war – sagte er: ‚Entscheide Dich!'“ Seine Schwester Anne beschrieb einen Vater, der immer für sie da war und zuhören konnte: Er habe stets dazu ermutigt, zu handeln und eigene Grenzen zu überwinden – etwas, „was heutzutage wahrscheinlich nicht vielen zugestanden wird“.

Die landesweite Trauerzeit folgt einem klaren Protokoll. Für jedes ranghohe Mitglied der britischen Königsfamilie wird noch zu Lebzeiten ein Plan für den Todesfall vorbereitet. Wegen der Corona-Pandemie wird die Bestattungszeremonie allerdings kleiner ausfallen als gewöhnlich, um Menschenansammlungen zu verhindern. Das dürfte Prinz Philip sehr entgegenkommen, der sich eine private Trauerfeier und eine Beisetzung am Schloss Windsor gewünscht hat.

Medienberichten zufolge wünschte sich der frühere Marine-Offizier eine private Trauerfeier im militärischen Stil in der St. George’s Chapel vom Schloss Windsor, wo 2018 Prinz Harry und Herzogin Meghan geheiratet hatten. Laut Medienberichten wird Harry dafür wahrscheinlich zum ersten Mal seit dem Umzug mit seiner Familie in die USA nach Großbritannien zurückkehren.

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