In der Kandidatenfrage der Union liegt auch im aktuellen ZDF-„Politbarometer“ CSU-Chef Markus Söder deutlich vor seinem Kontrahenten, CDU-Chef Armin Laschet. Der am Freitag veröffentlichen Umfrage zufolge halten Söder 63 Prozent aller Befragten für kanzlertauglich, bei Laschet sind dies nur 29 Prozent. Auch von den Unionsanhängerinnen und -anhängern hält demnach nur eine Minderheit von 43 Prozent Laschet als Kanzler für geeignet, Söder hingegen 84 Prozent.
Die Union kann ihren Umfragewert trotz des Führungsstreits verbessern. In der sogenannten Sonntagsfrage erreicht sie 31 Prozent, drei Punkte mehr als zuvor. Die Grünen verlieren zwei Punkte auf nun 21 Prozent. Die SPD sackt noch einmal um einen Punkt ab auf 14 Prozent.
Für die AfD werden elf Prozent vorhergesagt (minus eins). Die FDP bleibt bei neun Prozent, die Linkspartei bei sieben Prozent. Rechnerisch möglich wäre damit de facto nur ein schwarz-grünes Bündnis.
Zweifeln an der Eignung für das Kanzleramt gibt es auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern von Grünen und SPD. Den sozialdemokratischen Kandidaten Olaf Scholz halten 37 Prozent als Kanzler für geeignet, bei Grünen-Chef Robert Habeck sind es 29 Prozent und bei der Grünen-Ko-Vorsitzenden Annalena Baerbock 24 Prozent. Unter den jeweiligen Parteianhängerinnen und anhängern sind die Werte allerdings deutlich höher.
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das „Politbarometer“ von Dienstag bis Donnerstag 1292 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich wurde je nach Prozentwert mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.