SpaceX-Mission bringt neue Besatzung zur Internationalen Raumstation

Internationale Raumstation (ISS)
Internationale Raumstation (ISS)

Die dritte bemannte Mission des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX ist mit vier Raumfahrern zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Eine Falcon 9-Trägerrakete mit der Crew Dragon-Raumkapsel hob am Freitag vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida ab und erreichte wenige Minuten später eine Erd-Umlaufbahn. An Bord ist mit dem Franzosen Thomas Pesquet neben drei weiteren Astronautenerstmals auch ein Europäer.

Es ist die dritte bemannte SpaceX-Mission seit der Wiederaufnahme der bemannten Raumfahrt in den Vereinigten Staaten. Beim Flug werden dieselbe Trägerrakete und dieselbe Kapsel verwendet, die bereits bei der Crew-1-Mission im vergangenen Mai zum Einsatz gekommen waren – der erste derartige „Recycling“-Einsatz. Die Wiederverwendung von Raumfahrzeugen ist ein wichtiger Kostenfaktor für die Nasa.

Die Crew Dragon soll den Planungen zufolge nach etwa 24 Stunden die ISS erreichen. Anschließend werden Pesquet, die US-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie der Japaner Akihiko Hoshide andocken und an Bord der Raumstation gehen.

Einen Tag vor dem Start hatte Pesquet im Onlinedienst Twitter Fotos des Raumfahrer-Quartetts am Strand veröffentlicht. Dazu setzte er den Kommentar: „Unsere Freunde in der Raumstation warten auf uns, und wir wollen nicht zu spät kommen. Sie haben kürzlich sogar mein Schlafzimmer eingerichtet und mein Bett gemacht. So nette Gastgeber!“

Das Extra-„Bett“ ist notwendig, weil die ISS mit der Ankunft der Crew-2-Mission vorübergehend die ungewohnt hohe Zahl von insgesamt elf Raumfahrern beherbergt. Einige Tage lang werden sowohl die Teilnehmer der Vorgängermission Crew-1, die Neuankömmlinge als auch drei russische Kosmonauten an Bord sein.

Für SpaceX ist es die dritte bemannte Mission zur ISS. Die erste Mission im vergangenen Mai beendete eine neun Jahre lange Phase, in der die USA für Flüge zur ISS auf russische Raketen angewiesen waren. „Beim dritten Mal ist es immer einfacher“, sagte Nasa-Manager Daniel Forrestel. „Ich würde Raumflüge nie als ‚Routine‘ bezeichnen, aber ’stärker vertraut‘ beschreibt es ganz gut.“

Der Franzose Pesquet ist der erste Europäer, der mit SpaceX ins All fliegt. Er soll ein halbes Jahr an Bord der ISS bleiben und in seinem letzten Monat im All dort auch das Kommando übernehmen – als dritter Europäer nach dem Deutschen Alexander Gerst und dem Belgier Frank de Winne.

Für Pesquet ist es der zweite Einsatz im All nach einem halbjährigen ISS-Aufenthalt ab November 2016. Auf der ISS warten auf ihn rund einhundert wissenschaftliche Experimente. Unter anderem bringt Pesquet den sogenannten Blob ins All – einen glibberigen Einzeller, dessen Eigenschaften in der Schwerelosigkeit untersucht werden sollen.

Zum Ende von Pesquets Aufenthalt wird auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer erstmals an Bord der Raumstation erwartet.

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