Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) würde sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen das Coronavirus immunisieren lassen. „Ich würde ohne Bedenken und ohne Zögern mich auch mit Astrazeneca impfen lassen“, sagte der 40-Jährige am Donnerstag vor Journalisten. Eine Impfung müsse individuell betrachtet werden. Deswegen verstehe er jeden, der wegen Vorerkrankungen Rücksprache mit dem Arzt halte.
„Es gibt Situationen, wo das Thromboserisiko da ist“, sagte Spahn. In diesen Fällen sei es sinnvoll, zu einem anderen Impfstoff zu wechseln. „Da ich, ohne mich mit einem Arzt intensiv beraten zu haben, dieses Risiko bei mir nicht erkenne, wäre ich persönlich bereit dazu.“ Er selbst sei jedoch mit der Impfung noch für eine längere Zeit nicht an der Reihe.
Der Finanzvorstand des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech kündigte am Donnerstag unterdessen an, dass aus dem neuen Werk im hessischen Marburg in zwei bis drei Wochen erste Impfdosen verimpft werden könnten. In Vollauslastung des Werks soll in Marburg bis zu eine Milliarde Impfdosen im Jahr produziert werden, sagte Sierk Poetting.
„Prinzipiell könnte man das noch weiter aufbauen – wir sind aber an einem Punkt, an dem mehr Kapazität nichts bringt, weil wir Engpässe bei den Rohmaterialien haben“, sagte Poetting. Spahn und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatten sich am Donnerstag über die Impfstoffproduktion in Marburg informiert.