Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bestürzt über die Massenpanik in Israel mit mehr als 40 Toten geäußert. In einem Kondolenzschreiben an Israels Präsidenten Reuven Rivlin schrieb Steinmeier am Freitag: „Diese Katastrophe, die vielen Menschen das Leben gekostet hat, macht uns fassungslos.“ Es sei eine Tragödie, die zutiefst erschüttere: „Das Lag-Baomer-Fest, ein Fest dem so viele mit großer Freude entgegengesehen hatten, hinterlässt nun nichts als Schmerz und Trauer.“
Auch der britische Regierungschef Boris Johnson zeigte sich erschüttert über die „schrecklichen Szenen“ aus Israel. Zuvor hatte bereits EU-Ratspräsident Charles Michel den Israelis „Stärke und Mut“ angesichts der Tragödie gewünscht, Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) schrieb auf Twitter: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“
Bei der Massenpanik an einer jüdischen Pilgerstätte im Norden Israels waren am Donnerstag mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Anlässlich des jüdischen Feiertags Lag Baomer hatten sich zehntausende meist ultraorthodoxe Pilger in Meron am Grab des Rabbiners Schimon Bar Jochai versammelt.
Die israelischen Behörden hatten die Teilnehmerzahl der Wallfahrt auf 10.000 Pilger beschränkt, nach Angaben der Organisatoren reisten aber mindestens 30.000 Gläubige aus ganz Israel an. In Medienberichten war sogar von 100.000 Pilgern die Rede. Es handelte sich um die größte öffentliche Versammlung in Israel seit Beginn der Corona-Pandemie.