Das Homeoffice-Potenzial der deutschen Wirtschaft ist einer neuen Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge weitgehend ausgeschöpft. Bezogen auf die Gesamtheit aller Beschäftigten nutzten zwölf Prozent die theoretisch gegebene Möglichkeit zum mobilen Arbeiten nicht, heißt es in der Untersuchung, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Von diesen zwölf Prozent verzichteten jedoch neun Prozent bewusst darauf. Nur drei Prozent waren nicht im Homeoffice, weil der Arbeitgeber es nicht erlaubte.
Von den Befragten, die trotz potenziell heimarbeitsfähiger Jobs freiwillig ins Büro gingen, tat dies der auf Umfragen basierenden Analyse zufolge allein fast ein Drittel wegen zu großer Ablenkung in den eigenen vier Wänden. Ebenfalls ein Drittel hat demnach etwa mindestens ein Kind unter zwölf Jahren, das aktuell in Zeiten der Corona-Pandemie oft nur eingeschränkt in Schule oder Kita geht.
Der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm erklärte zu den Ergebnissen, Menschen entschieden sich etwa wegen ihrer begrenzten Wohn- und Platzverhältnisse gegen mobiles Arbeiten oder könnten „vertrauliche Unterlagen nicht einfach auf dem Sofa bearbeiten“. Für einen „gewissen Anteil der Beschäftigten“ lasse sich das Büro nicht „einfach ins Wohnzimmer verlagern“.
Die Studie des Berliner Iges-Instituts im Auftrag der DAK basiert auf der Befragung von mehr als 7000 Beschäftigten, die im Februar erfolgte. Es handelt sich um die Fortsetzung einer längerfristig angelegten Untersuchung zu Homeoffice und Digitalisierung in der deutschen Arbeitswelt, welche die Krankenkasse bereits 2019 begann.