Trotz Corona! Erst setzt die Nürnberger Fachakademie der B7 ihr Programm auf Biegen und Brechen durch – dann bezeichnet sie Journalisten als „ominös“

Symbolbild: Junger Mann mit Atemschutzmaske
Symbolbild: Junger Mann mit Atemschutzmaske

NÜRNBERG. Aufmerksame Schüler der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmangement in Nürnberg haben sich an die Redaktion des Nürnberger Blatt gewandt und darüber berichtet, dass sie, „obwohl sie keine Abschlussklasse“ sind, trotzdem zu Klausuren in Präsenz gezwungen werden. Die Schüler der betroffenen Klasse äußerten bereits mehrfach, dass „sie die Präsenzpflicht für sehr bedenklich empfinden“. Die Schulleitung scheint die Bedenken der Schüler hingegen nicht sonderlich zu interessieren.

Die Schüler würden lediglich auf „Granit stoßen“, teilte ein Informant der betroffenen Klasse der Redaktion des Nürnberger Blatt noch am gestrigen Abend mit. Nach Informationen der Redaktion soll am heutigen Freitagmorgen um acht Uhr eine Klausur mit Anwesenheitspflicht abgehalten werden – und das bei einer Inzidenz von über 200.

Nachdem sich die Inzidenz in Nürnberg bereits seit mehreren Tagen auf sehr hohem Niveau befindet, sollte die Präsenzpflicht dem Grunde nach entfallen. Wie der Informant gegenüber des Nürnberger Blatt weiter mitteilte, „soll nach der Klausur am frühen Nachmittag um 13 Uhr eine Exkursion in die Nürnberger Innenstadt unternommen werden“. Hier sollen Videoaufnahmen in einem geschlossenen Raum erstellt werden – und das mit rund 15 Personen. Dabei gilt nach wie vor, die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren – das scheint bei der Fachakademie jedoch noch nicht durchgedrungen zu sein.

Die Schulverwaltung sagt dazu: „Freitagvormittag legen 10 Studierende eine Prüfung im Wahlmodul Veranstaltungsmanagement an der Schule ab. Es sei der letztmögliche Termin zur Erhebung des Leistungsnachweises.“ Am Nachmittag würden die Schüler „ins Haus Eckstein fahren und jeweils zu zweit ihre Vorträge nochmals halten. Diese Vorträge werden von einem Techniker gefilmt und aufgezeichnet. Die Vorträge werden in einem großen Saal gehalten. Es sind jeweils drei Personen anwesend. Alle Hygieneauflagen und Abstände werden eingehalten. Das Haus Eckstein wird die Vorträge zu einem späteren Zeitpunkt älteren Menschen als Video-Veranstaltungen präsentieren.“

Die Pressestelle der Stadt Nürnberg teilte außerdem mit, dass „die verantwortliche Lehrkraft gestern bei der Vorbesprechung der anstehenden Prüfung von einer Studierenden erfahren habe, dass sie mit dem Format nicht einverstanden ist.“ Jedoch handelt es sich hierbei um eine falsche Darstellung. Ein Informant sagte dazu, „die Studierende hätte für die gesamte Gruppe gesprochen“. Am späten Nachmittag wurde der Redaktion dann mitgeteilt, dass die vermeintlich geringe Anzahl von Personen scheinbar nicht permanent eingehalten wurde.

Auch hat sich die Schulleitung der Beruflichen Schule 7 nach der Berichterstattung überaus unprofessionell gezeigt und die Redaktion als „ominöse Stelle“ bezeichnet, nur weil die Redakteure über diesen Vorfall berichteten. [Anm. d. Red.: Wir werden auch in Zukunft über solche Fälle berichten. Journalisten haben ein Recht auf Berichterstattung und ein Recht auf Ausübung von Kritik. Diese Rechte sichert das Bayerische Pressegesetz der Presse zu. Wir haben die Schulleitung aufgefordert, ihre unprofessionelle und falsche Aussage öffentlich richtigzustellen.]

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