Türkei weitet Ermittlungen wegen Missbrauchs von Dienstpässen aus

Türkische Justiz
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Nach Berichten über die Ausreise dutzender Menschen mit Spezialpässen aus der Türkei hat die Regierung in Ankara ihre Ermittlungen ausgeweitet. Entsprechende Vorgänge würden nicht nur in der östlichen Provinz Malatya, sondern auch in sechs weiteren Ortschaften geprüft, teilte das Innenministerium am Montag mit. Außerdem wurde die Ausstellung von Dienstpässen für Angestellte des nichtöffentlichen Sektors, die von örtlichen Behörden zur Arbeit im Ausland abgestellt wurden, vorübergehend ausgesetzt.

Die sogenannten grauen Pässe ermöglichen visumfreies Reisen in viele Länder. In den Städten, die nun zusätzlich überprüft werden, sind sowohl Bürgermeister der regierenden AKP von Staatschef Recep Tayyip Erdogan als auch der Opposition im Amt.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass im November aus Malatya 43 Menschen mit grauen Dienstpässen zu einem Umweltseminar nach Deutschland ausgereist und nicht mehr zurückgekehrt waren. Der Vizegouverneur und weitere Behördenleiter wurden suspendiert.

Medienberichten zufolge kehrten mindestens „450 bis 500“ Menschen so der Türkei den Rücken. Teilweise hätten sie bis zu 6000 Euro gezahlt, um das Land in Richtung EU verlassen zu können.

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