Nur etwa jedes fünfte CDU-Mitglied spricht sich laut einer Umfrage für Armin Laschet als Kanzlerkandidat aus. Während sich nur 21 Prozent den CDU-Bundesvorsitzenden als Kandidaten vorstellen können, kommt CSU-Chef Markus Söder auf einen Wert von 68 Prozent, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) ergab. Die Union brach derweil in einer weiteren Umfrage in der Wählergunst ein.
Nach Ansicht von drei Vierteln der CDU-Mitglieder würde die Union mit Bayerns Ministerpräsident Söder als Kanzlerkandidaten auch bei der kommenden Bundestagswahl ein besseres Ergebnis erzielen, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner den RND-Zeitungen vom Donnerstag. Nur 18 Prozent seien der Ansicht, dass die Union mit Nordrhein-Westfalens Regierungschef Laschet besser abschneiden würde.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte von Freitag bis Montag 1030 CDU-Mitglieder zur Lage der Partei. Demnach sehen 51 Prozent im schlechten Corona-Management einen Grund für die aktuell bundesweit schlechten Umfragewerte und das schlechte Abschneiden bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Als weitere Ursache gaben 41 Prozent der Befragten die sogenannte Maskenaffäre und Bestechlichkeit von Politikern an, 22 Prozent regionale Gründe und 16 Prozent Profillosigkeit. Knapp die Hälfte der Befragten sehen die Partei in ihrer schwersten Krise seit der Spendenaffäre.
Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt forderte die Union zur Geschlossenheit auf. „Ich glaube, die Union wird nur erfolgreich sein, wenn sie als Mannschaft antritt“, sagte Voigt der „Rheinischen Post“. Es sei gut, dass die Union mit Laschet und Söder zwei starke Ministerpräsidenten habe.
Die Entscheidung, wer von den beiden Regierungschefs als Kanzlerkandidat der Union antritt, soll zwischen Ostern und Pfingsten fallen.
In mehreren Umfragen brach die Union zuletzt massiv ein. Auch in einer am Donnerstag veröffentlichte YouGov-Umfrage verlor die Union deutlich an Zustimmung: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden CDU und CSU demnach nur noch auf 27 Prozent der Stimmen kommen. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Februar und neun Punkte weniger als im Januar.
Die SPD lag in der Umfrage im März bei 17 Prozent. Die Grünen legten um drei Punkte auf 21 Prozent zu, die FDP verbesserte sich um zwei Punkte auf zehn Prozent. Die AfD kam unverändert auf elf Prozent, die Linkspartei auf acht Prozent. Für die sogenannte Sonntagsfrage gaben laut dem Meinungsforschungsunternehmen YouGov 1637 Menschen unter 2054 wahlberechtigten Umfrageteilnehmern zwischen Donnerstag und Montag ihre Wahlabsicht an.