UN-Sicherheitsrat besorgt über Lage in äthiopischer Konfliktregion

UN-Sicherheitsrat
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Erstmals seit Beginn der Kämpfe in der Konfliktregion Tigray im Norden Äthiopiens hat der UN-Sicherheitsrat einstimmig Stellung bezogen und ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen gefordert. In einer am Donnerstag in New York veröffentlichten Erklärung äußerten sich die Mitglieder des Sicherheitsrats „tief besorgt“ angesichts der Berichte über Kriegsgräuel in der Region im Osten Afrikas.

Hilfsorganisationen müssten ungehinderten Zugang zu allen Bedürftigen haben, die infolge der Kämpfe Not litten, hieß es weiter. Die Berichte über Kriegsverbrechen und sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen müssten untersucht und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.

Es war das erste Mal, dass sich das höchste UN-Gremium einstimmig zu dem Konflikt in Tigray äußerte. Bis dahin hatten mehrere Sicherheitsratsmitglieder, unter ihnen die Vetomächte China und Russland, die Ansicht vertreten, der Konflikt sei eine innere Angelegenheit Äthiopiens.

Die äthiopischen Regierungstruppen hatten Anfang November eine Offensive gegen die in Tigray regierende abtrünnige Volksbefreiungsfront TPLF begonnen. Seither sind die geschätzt sechs Millionen Einwohner der Region praktisch vom Rest der Welt abgeschnitten.

Im Zuge des Konfliktes marschierten auch Soldaten aus dem Nachbarland Eritrea ein, denen Massaker an der Zivilbevölkerung und sexuelle Gewalt gegen Frauen vorgeworfen werden.

Das Verhältnis zwischen Äthiopien und Eritrea war über Jahre von Kriegen und Feindschaft geprägt. Für seine überraschende Initiative zur Aussöhnung mit Eritrea wurde der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed 2019 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Feindschaft zwischen Eritrea und der TPLF in der Grenzregion Tigray blieb jedoch bestehen.

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