US-Präsident Joe Biden will Vertragsarbeitern für die Regierung mehr Geld zahlen. Noch für Dienstag war die Unterzeichnung eines Dekrets geplant, mit dem der Mindestlohn für diese Beschäftigten von derzeit 10,95 Dollar auf 15 Dollar (gut 12,40 Euro) steigen soll. Dadurch würden „hunderttausende Arbeiter“ besser gestellt und müssten nicht mehr in Armut leben, obwohl sie einen Vollzeitjob haben, erklärte das Weiße Haus.
Bei den Arbeitern handelt es sich nicht um Staatsbeamte, sondern sie arbeiten über Vertragsfirmen für die US-Regierung, etwa als Reinigungskräfte, Wartungsmitarbeiter oder Kantinenpersonal. Allerdings müssen sie sich nach Angaben des Weißen Hauses noch etwas gedulden: Die Erhöhung des Mindestlohns soll ab Ende März 2022 für alle neuen Verträge und dann allmählich auch für Vertragsverlängerungen greifen. Jährlich sollen sie dann gemäß der Inflation steigen.
Das Dekret soll die Löhne außerdem für alle Vertragsarbeiter der Regierung vereinheitlichen. Denn bislang gab es auch deutlich geringere Stundensätze für diejenigen, die Trinkgeld bekommen und erst auf diese Weise den Mindestlohn erreichen. Die US-Steuerzahler sollten durch die Maßnahme nicht belastet werden, erklärte das Weiße Haus.
Ein umfassender Mindestlohn von 15 Dollar für landesweit alle Beschäftigten bis zum Jahr 2025 war eines der Wahlkampfversprechen von Biden. Zuletzt scheiterte dieser Plan aber im Senat. Von der nun geplanten Maßnahme erhofft sich die Regierung, dass andere Arbeitgeber nachziehen.