Der Handelsverband Juweliere (BVJ) hat Ausnahmen von den Corona-Schließungen für Schmuckgeschäfte gefordert. „Wir können nicht nachvollziehen, warum der Verkauf von anderen Produkten systemrelevant sein soll, der Kauf von Trauringen aber nicht“, erklärte BVJ-Präsident Stephan Lindner am Montag. Der Bund für’s Leben sei für die allermeisten Paare ohne den Ringtausch undenkbar. „Die massive Behinderung rund um den wichtigsten Tag des Lebens ist alles andere als verhältnismäßig.“
Die Zahl der Eheschließungen ging im Corona-Jahr 2020 laut Statistischem Bundesamt um zehn Prozent gegenüber Vorjahr zurück. Dies führte auch zu deutlichen Rückgängen beim Absatz von Trauringen, wie der BVJ betonte. Er fordert, den Trauringverkauf als systemrelevant einzustufen und den Verkauf für Paare bundesweit zu ermöglichen. „Denn gerade Anprobe, Auswahl und Kauf dieses Schmuckstücks sind kein anonymer Vorgang per Mausklick“, erläuterte der Verband. Er vertritt die Interessen von über 9000 Einzelhändlern.