Von wegen „Mein Platz ist in Bayern“: Söder fordert Berücksichtigung von Stimmung in Bevölkerung bei Kanzlerkandidatur

Markus Söder - Bild: Bayerische Staatskanzlei
Markus Söder - Bild: Bayerische Staatskanzlei

CSU-Chef Markus Söder hat im Ringen um die Kanzlerkandidatur der Union eine Berücksichtigung der Stimmung in der Bevölkerung gefordert. „Parteien in dieser Zeit können nicht einfach nur von oben geführt werden“, sagte Söder am Montag im Anschluss an eine Präsidiumssitzung der CSU in München. Es dürften nicht lediglich zehn, 20 oder 30 Parteivertreter allein entscheiden – Wahlen könnten nur mit „breiter Basis“ gewonnen werden.

Das CSU-Präsidium stellte sich nach den Worten von CSU-Generalsekretär Markus Blume einhellig hinter die von Söder angestrebte Kanzlerkandidatur, davor hatten sich auch die Führungsgremien der CDU hinter die Ambitionen von CDU-Chef Armin Laschet gestellt. 

Söder sagte, der Rückhalt der Parteigremien sei nicht überraschend. Es habe aber in der Vergangenheit auch schon einstimmige Nominierungen von Kanzlerkandidaten gegeben, die dann aber trotzdem die Wahl verloren hätten. Die Entscheidungsfindung müsse deshalb „vom anderen Ende“ gedacht werden – entscheidend sei, ob der Kanzlerkandidat auch von den Wählern akzeptiert werde.

Die CSU strebt nun weitere Gespräche über die Entscheidung zwischen Laschet und Söder an. In den nächsten Tagen werde sicher „noch ein paar Mal“ gesprochen, sagte Söder. Dazu zählte er auch die Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Dienstag, wobei er dort nicht von einer Abstimmung ausgehe. CSU-Generalsekretär Blume sagte, es solle in einer „Verhandlungsdelegation“ von CDU und CSU über den Kanzlerkandidaten beraten werden.

Söder und Blume sprachen sich zugleich gegen eine von der CSU-Landtagsfraktion geforderte Befragung der Mitglieder von CDU und CSU aus. Die Zeit dafür sei zu kurz, sagte Söder.

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