Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat einen jährlichen nationalen Gedenktag für die Toten der Corona-Pandemie angeregt. „Die Frage ist, was kommt, wenn die Pandemie endlich endet. Sie war dann ein Einschnitt in unser aller Leben – und zwar quer durch die Gesellschaft. Ich halte es für sinnvoll, dieser Zeit und der vielen Toten regelmäßig zu gedenken“, sagte Bätzing den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag.
„Es wäre schön, wenn wir ein Datum finden könnten, das positiv damit verbunden werden kann, wie mit Wissen, Vernunft, Mut und politischer Klugheit der Weg aus einer existenziellen Krise gefunden wurde“, sagte Bätzing weiter. „Vielleicht wäre solch ein Datum der Tag der ersten Impfung in Deutschland.“
Am Sonntag gedenken die Spitzen des deutschen Staates der Corona-Toten in Deutschland. Bätzing wird am Nachmittag neben dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm in der Berliner Gedächtniskirche predigen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz dankte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dafür, dass er den Anstoß zu diesem Gedenktag gegeben habe.
„Der Prozess des Abschieds und der Trauer ist gerade durch Kontaktbeschränkungen erschwert. Blockierte Trauer kann aber krank machen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei wichtig, Abschied nehmen zu können – „und die Menge der Trauergäste sagt in der Regel viel über die Wertschätzung der oder des Toten aus“. Wenn am Sonntag die Deutschen der Corona-Toten gedenken, „wird jeder einzelne Gestorbene gewürdigt“.