Zum Start des neuen Freiwilligendienstes für den Heimatschutz hat die Wehrbeauftragte Eva Högl die Bundeswehr zu mehr Realismus bei der Rekrutierung ermahnt. Den jungen Menschen müsse „ein realistisches Bild“ vermittelt werden, sagte Högl den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Dienstag. „Ich höre häufig von Soldatinnen und Soldaten, dass bei der Personalgewinnung ein falsches Bild von der Bundeswehr vermittelt wird und sich der Alltag dann ganz anders darstellt“, sagte sie. „Das schadet mehr als es nützt.“
Eine Voraussetzung für den Erfolg des neuen Dienstes sei ein realistisches Bild vom Dienst für den Heimatschutz, sagte die Wehrbeauftragte. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will am Dienstag den Startschuss für den freiwilligen Dienst „Dein Jahr für Deutschland“ geben. Nach einer siebenmonatigen militärischen Ausbildung sollen die Soldaten für den Heimatschutz sechs Jahre lang als Reservisten bereitstehen. Insgesamt werden zum Start tausend Plätze bereitgestellt.
Es solle eine Verwendung in den Streitkräften angeboten werden, „die nach der Grund- und Spezialausbildung möglichst im regionalen Lebensumfeld“ der zukünftigen Soldatinnen und Soldaten liege, erklärte das Verteidigungsministerium. Es sei ein Angebot vor dem Einstieg ins Berufsleben, vor dem Beginn von Studium und Ausbildung, während einer beruflichen Veränderung oder während einer gewählten beruflichen Auszeit, um zunächst einen „zeitlich befristeten, sinnvollen Dienst“ in den Streitkräften zu leisten und anschließend flexibel in der Reserve.