Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert vom Bund mehr Engagement bei der Impfstoffbeschaffung für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Es gebe Ankündigungen von Herstellern, dass bereits im Herbst erste Impfstoffe für unter 16-Jährige zugelassen werden könnten, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag. „Solche Impfstoffe muss der Bund sich über die EU sichern, damit wir nicht erneut erleben, dass wir zu spät und zu wenig bestellt haben.“
Auch in dieser Altersgruppe gebe es zahlreiche Vorerkrankte, sagte Weil. Diese Jungen und Mädchen würden bislang „noch viel zu wenig in den Blick genommen“. Gleichzeitig bekräftigte Weil, dass sich Niedersachsen nicht wie andere Bundesländer im Alleingang Optionen auf den russischen Impfstoff Sputnik V sichern, sondern sich an das vereinbarte Verfahren halten werde: „Der Bund beschafft den Impfstoff, Länder und Kommunen kümmern sich um die Impfungen.“
Der russische Impfstoff ist in der EU noch nicht zugelassen. Für den Fall der Zulassung kündigte Bayern bereits eine Bestellung von 2,5 Millionen Impfdosen für den Freistaat an. Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern führt bereits entsprechende Kaufverhandlungen, hier geht es um eine Million Impfdosen.