Angesichts der Corona-Krise ist im vergangenen Jahr die Zahl der Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr eingebrochen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden waren 2020 nur etwa halb so viele Menschen im Linienfernverkehr mit Bus und Bahn unterwegs wie 2019. Wie die Statistiker am Donnerstag mitteilten, lag das Fahrgastaufkommen bei 88 Millionen Passagieren – das waren 49 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr.
Im öffentlichen Nahverkehr ging das Fahrgastaufkommen nach vorläufigen Angaben um rund ein Drittel zurück, wie die Statistiker weiter mitteilten. Demnach waren im Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen 1,7 Milliarden Fahrgäste unterwegs (minus 39 Prozent), mit Straßenbahnen fuhren 2,9 Milliarden Fahrgäste (minus 31 Prozent). Im Nahverkehr besitzen allerdings viele Bürger Zeitkarten, weshalb die Zahlen die tatsächlichen Rückgänge laut Bundesamt möglicherweise noch nicht vollständig abbilden.
Einen hohen Einbruch der Zahlen gab es laut Bundesamt vor allem im zweiten und vierten Quartal 2020, die besonders von den Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie betroffen waren. Demnach waren im zweiten Quartal 75 Prozent weniger Menschen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum, der Linienverkehr mit Fernbussen kam praktisch zum Erliegen. Im vierten Quartal 2020 nutzten 63 Prozent weniger Reisende den Fernverkehr.