Zahl der festgenommenen Migranten an US-Grenze zu Mexiko auf 15-Jahres-Hoch

Grenzmauer USA - Mexiko - Bild: White House/Shealah Craighead
Grenzmauer USA - Mexiko - Bild: White House/Shealah Craighead

Die US-Behörden haben an der Grenze zu Mexiko im vergangenen Monat so viele Migranten festgenommen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Im März wurden an der US-Südgrenze mehr als 172.000 Migranten ohne gültige Papiere in Gewahrsam genommen, wie die Grenzpolizei CBP am Donnerstag mitteilte. Das waren 70 Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der aufgegriffenen unbegleiteten Minderjährigen verdoppelte sich auf mehr als 18.800.

Nach Angaben der CBP wurden knapp 104.000 der Migranten auf Grundlage einer Regel abgeschoben, die eine Einreise wegen der derzeitigen Corona-Pandemie untersagt. Familien mit Kindern oder unbegleitete Minderjährige dürfen aber bleiben.

Die Ankunft zehntausender Menschen vor allem aus Mexiko, Honduras, El Salvador und Guatemala stellt die US-Behörden vor gewaltige Herausforderungen: Sie haben große Probleme, die aufgegriffenen Migranten angemessen unterzubringen. Sorgen bereitet vor allem der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die ohne ihre Eltern unterwegs sind. Zuletzt sorgten Fotos und Videos von Kindern, die auf engstem Raum zusammen untergebracht sind, für Kritik.

Die konservativen Republikaner machen Präsident Joe Biden für die Lage verantwortlich: Der Demokrat hatte nach seinem Amtsantritt im Januar eine Abkehr vom einwanderungsfeindlichen Kurs seines Vorgängers Donald Trump eingeleitet. Biden versprach eine liberalere Einwanderungspolitik und einen humaneren Umgang mit Migranten aus Mittelamerika. 

Die Republikaner werfen Biden vor, Bewohner ärmerer Länder damit zu ermutigen, sich auf den Weg in die USA zu machen – und Migranten unkontrolliert ins Land zu lassen. „Bidens Grenzkrise wird von Tag zu Tag schlimmer“, schrieb der konservative Senator Tom Cotton am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Der amtierende Grenzpolizei-Chef Troy Miller erklärte dagegen, die derzeitige Situation sei „nicht neu“. Die Zahl der aufgegriffenen Migranten wachse bereits seit April 2020 an. Die US-Behörden sehen die Gründe für die Migrationsbewegung in „Gewalt, Naturkatastrophen, Nahrungsmittelunsicherheit und Armut“ in Mexiko, Honduras, El Salvador und Guatemala.

Trump hatte ein hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderung zu einem Pfeiler seiner Politik gemacht. Eines seiner wichtigsten innenpolitischen Vorhaben war der umstrittene Bau einer Grenzmauer zu Mexiko, die aber nie fertiggestellt wurde. Biden stoppte das Vorhaben nach seinem Amtsantritt.

Die jetzige Regierung macht Trump für die Schwierigkeiten verantwortlich, Migranten ohne gültige Papiere vorübergehend unterzubringen: Der frühere Präsident habe die entsprechende Infrastruktur abgebaut.

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