Zerschlagung des Wirecard-Konzerns schreitet weiter voran

Wirecard, München - Bild: Victoria Huber
Wirecard, München - Bild: Victoria Huber

Im Zuge der Zerschlagung des insolventen Wirecard-Konzerns ist der Großteil des asiatischen Geschäfts des Zahlungsdienstleisters veräußert worden. Wie der Insolvenzverwalter von Wirecard am Freitag mitteilte, wurde nach einem „umfangreichen internationalen Bieterverfahren“ der Verkauf mehrerer Tochtergesellschaften des Konzerns im Asien-Pazifikraum vereinbart. Die britisch-niederländische Investmentgesellschaft Finch Capital übernimmt demnach mehrere Filialen in Malaysia, Hongkong, Thailand und auf den Philippinen.

An den verschiedenen Standorten in Asien könnten so auch mindestens 110 Jobs erhalten bleiben, erklärte Insolvenzverwalter Michael Jaffé. Die Verkäufe müssen zum Teil aber noch von den örtlichen Bankaufsichtsbehörden genehmigt werden.

Darüber hinaus fand die Zahlungsplattform PT Wirecard Technologies Indonesia mit 360 Beschäftigten einen neuen Käufer, sie geht an die Technologieholding einer indonesischen Unternehmensgruppe. Bereits zuvor konnte eine australische Tochterfirma an einen dortigen Zahlungsdienstleister veräußert werden.

Es sei nach einem „anspruchsvollen Bieterverfahren gelungen, die Gesellschaften bestmöglich zu veräußern“, erklärte Jaffé. Auch in Brasilien, Rumänien, Nordamerika und der Türkei wurden bereits Tochterfirmen veräußert.

Wirecard hatte Ende Juni 2020 Insolvenz angemeldet und soll jahrelang die Bilanzen gefälscht haben. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss arbeitet seit Oktober die Vorkommnisse rund um den Münchner Zahlungsdienstleister auf und nimmt insbesondere das Vorgehen der Bundesregierung und der ihr unterstehenden Behörden unter die Lupe.

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