Zugesagte Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland abgeschlossen

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Symbolbild: Flüchtlinge

Die von Deutschland zugesagte Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland ist abgeschlossen. Am Donnerstag traf der letzte Flug mit 103 Menschen am Flughafen Hannover ein, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Seit April vergangenen Jahres nahm Deutschland demnach insgesamt 2765 Flüchtlinge aus dem Land auf. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte, die Aufnahme von Flüchtlingen von den griechischen Inseln sei damit abgeschlossen. „Wir haben Wort gehalten“.

Er hoffe, „dass auch die anderen EU-Staaten ihre Zusagen zügig einlösen“, erklärte der Minister. Es gehe um die „Glaubwürdigkeit europäischer Zusammenarbeit“. Diese europäische Aufgabe sei längst nicht abgeschlossen. „Die Bedingungen für Schutzsuchende müssen überall in der EU die gemeinsamen Mindeststandards erfüllen“, forderte Seehofer. Hilfe vor Ort sei „weiter nötig und fest zugesagt“.

Deutschland hatte nach Angaben des Ministeriums zugesagt, insgesamt 2750 Menschen aufzunehmen. Die Bundesregierung erklärte sich unter anderem nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge bereit. Am Donnerstag kamen den Angaben zufolge 21 Familien mit 48 Erwachsenen und 55 Minderjährigen in Hannover an. Sie werden auf mehrere Bundesländer verteilt.

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisierte das Ende der Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland. „Diesen Prozess zu beenden, ist verantwortungslos gegenüber allen, die auf den Inseln zurückgelassen werden, ohne Perspektive auf Schutz und Sicherheit“, erklärte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt. „Die griechischen Inseln werden zu Zonen der Perspektivlosigkeit.“ Es müssten weitere Aufnahmeaktionen von Bund und Ländern, aber auch von anderen EU-Staaten folgen.

Pro Asyl beklagte auch, dass gerade angesichts der Corona-Pandemie das Schicksal der Flüchtlinge nicht mehr beachtet werde. „Das Konzept des Wegsperrens auf den griechischen Inseln ist außerhalb des Radarschirms der deutschen Politik“, kritisierte Burkhardt. „Die Welle der Empörung über die menschenunwürdigen Zustände und den rechtswidrigen Umgang mit Schutzsuchenden an der EU-Grenze ist in der Politik abgeebbt.“

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