2020 knapp fünf Prozent mehr Wohnungen fertiggebaut

Baustelle - Bild: visit via Twenty20
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Auch im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr Wohnungen gebaut worden als im Vorjahr: Insgesamt wurden 306.376 Wohnungen fertiggestellt, das waren 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Der im Jahr 2011 begonnene Anstieg habe sich damit weiter fortgesetzt – eine höhere Zahl an fertiggestellten Wohnungen hatte es demnach zuletzt 2001 gegeben.

Dennoch gibt es weiterhin einen großen Überhang von bereits genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen in Deutschland, wie die Statistiker mitteilten. Ihre Zahl belief sich zuletzt auf knapp 780.000, das ist der höchste Stand seit 1998. Auch im vergangenen Jahr wurden laut Bundesamt wieder knapp 369.000 Genehmigungen erteilt – 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die IG BAU kritisierte, dass das von der Regierung ausgelobte Ziel von 375.000 neugebauten Wohnungen verfehlt wurde. Die Wohnungsbauoffensive der Regierung sei „gescheitert“ – dem Wohnungsbau müsse bei den Koalitionsverhandlungen im Herbst „höchste Priorität eingeräumt“ werden, forderte die Gewerkschaft. „Es reicht nicht, nur Baugenehmigungen zu zählen. Entscheidend ist, genehmigte Wohnungen auch tatsächlich zu bauen.“ Bis 2025 müssten 1,5 Millionen neue Wohnungen gebaut werden, vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen.

Die Wohnungswirtschaft lobte zwar den „Aufwärtstrend“ bei den Fertigstellungen – für eine „echte Entspannung“ auf den Wohnungsmärkten reichten die Zahlen jedoch nicht aus. Der Spitzenverband GdW verwies dabei vor allem auch auf Probleme bei den Handwerker-Kapazitäten, der Lieferung von Baustoffen und auf die extrem steigenden Grundstückskosten, die das Bauen erschwerten. Für die energetische Sanierung fehlten zudem Fachkräfte.

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